6.Tag:
Morgens besuchen wir die alte Moschee im muslimischen Viertel, ganz in der Nähe der Opiumgasse.
Von dem hektischen Treiben am Vorabend ist jetzt nicht mehr viel zu spüren. Dafür betreten
wir jetzt eine Anlage, die vor schönen Motiven das Herz eines jeden Fotographen höherschlagen lässt.
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Die Moschee sieht zwar aus wie eine typische chinesische Tempelanlage, aber sieht man genauer hin,
findet man zahlreiche arabische Kalligraphien. In der großen Gebetshalle sind alle Suren des Koran
auf Holztafeln geschnitzt, die eine Hälfte auf chinesisch, die andere auf arabisch.
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Nach der Moschee geht es weiter zu dem ehemaligen Konfuziustempel, das heutige Provinzmuseum mit dem
Stelenwald. Auf den über 2000 Stelen sind die wichtigsten Texte zur chinesischen Geschichte und
Philosophie festgehalten. Die ältesten Stelen sind schon im Jahr 175 erstellt worden.
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Zwar kann keiner von uns auch nur ein Wort lesen und unserer Reiseleiterin geht es
ganz ähnlich, da die Schrift schon sehr alt ist, vereinzelt sind ihr aber einige Zeichen
bekannt. Allerdings bekommen wir von ihr dennoch in aller Detailiertheit die Geschichte dieser
Tafeln erzählt.
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In der letzten Halle gibt es dann auch wieder ein paar spezielle Andenken zu kaufen.
Diesmal sind es Tuscheabdrucke einiger ausgesuchter Steintafeln. Im Gegensatz zu dem sonstigen
Kitsch sind diese auf Pergament angefertigten Abdrucke sogar richtig dekorativ, aber leider
auch etwas teurer...
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Nach dem Steintafelmuseum fahren wir zu einer relativ neuen Ausgrabungsstätte nach Xianyang.
Dort befindet sich die "kleine Terrakotta-Armee" aus dem Grab eines Han-Generals.
Dort sind weitere Terrakottafiguren entdeckt worden, die zwar nicht Lebensgröße besitzen -
sie sind gerade mal 40 cm groß - aber dafür mit 50000 Stück zahlenmäßig überlegen sind.
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Das Han Yangling Museum, das um die Ausgrabungsstätten herumgebaut wurde, ist beeindruckend.
Der Eingang ist in rotes Licht getaucht und wir müssen uns einen Plastikschutz über die Schuhe
ziehen. Kurze Zeit später wissen wir auch warum: Einige Fußböden sind aus Glas und knapp 5 Meter
unter uns sieht man im Halbdunkel einige Archäologen bei ihrer Arbeit.
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Auch wenn man schon viele dieser Figuren entdeckt hat, vermutet man nochmal so viele auf dem Gelände.
Es wird noch Jahre dauern, bis dieses Grab vollends erkundet ist. Nach knapp eineinhalb Stunden
befinden wir uns dann schon wieder auf dem Weg zum Flughafen.
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